Der Blutegel ist schon lange Zeit für seine heilende Wirkung bekannt. Die ersten Aufzeichnungen bezüglich des Einsatzes von Blutegeln in der Medizin stammen aus dem Zeitraum 1500 vor Christi. Die Babylonier erwähnen bereits in ihren Keilschriften den medizinischen Einsatz von Blutegeln zur Behandlung von Menschen.
In Europa findet man die ersten Aufzeichnungen zum Thema Blutegeltherapie bei dem griechischen Arzt und Dichter Nikandros von Colophon (2.tes Jhr.v.Chr.).
Der Blutegel beißt sich an einer vorgesehenen Stelle auf der Haut des Patienten, in Form eines sternförmigen Bisses, fest und saugt über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten Blut aus dem Gewebe ab. Gleichzeitig sondert er eine gerinnungshemmende Substanz, das Hirudin, ab, so dass die Wunde 24 bis 72 Stunden nachbluten kann. Pro Blutegel werden 5 bis 10ml Blut abgesogen.
Der Effekt ist ein zweifacher:
- gestautes, verschlacktes Blut wird aus einem Schmerz- oder Entzündungsgebiet abgelassen, damit das kranke Gewebe wieder neu durchblutet wird und heilen kann
- das Hirudin besitzt antientzündliche Eigenschaften, Entzündungen z.B. an Gelenken werden schneller abgebaut
Das längere und langsame Nachbluten der Wunde hat den Effekt eines schonenden Aderlasses.
Pro Sitzung werden, je nach Fall, 2 bis 6 Blutegel angesetzt.
Die Wunden werden fachmännisch steril und saugstark verbunden.
Anwendung bei folgenden Indikationen : Folgen von Schlaganfall, Migräne, Brustdrüsenentzündung, Furunkeln, Gallenblasenentzündungen, Bluthochdruck, Krampfadern, Venenentzündungen, Thrombosen , Rheuma, Arthritis und Arthrose, Tinnitus, Wechseljahresbeschwerden, Regelschmerzen bei Beckenstauungen, Hämorrhoiden, Rückenbeschwerden wie Ischialgien oder Bandscheibenschäden ….
Hinweis: Ob diese Behandlungsmethode in Ihrem, persönlichen Fall angebracht und ausreichend ist, muss in der Praxis durch Gespräch und Untersuchung fachlich abgewogen werden !